Die Objektivlinse ist einer der wichtigsten Teile eines Mikroskops, da es dessen grundlegende Leistungsmerkmale und Funktionen bestimmt. Dennoch ist über diese Präzisionselemente optischer Geräte oft wenig bekannt.
Hier erläutern wir die Anatomie einer Objektivlinse in leicht verständlichen Begriffen und besprechen die Bestandteile, aus denen Objektive allgemein aufgebaut sind.
4 Hauptkomponenten einer Mikroskopobjektivlinse
Obwohl der Aufbau von Objektiven infolge von Faktoren wie Verwendungszweck, Mikroskopieverfahren, Aberrationskorrektur und Hersteller variiert, weisen alle Mikroskopobjektive einige gemeinsame Merkmale auf. Hier sind vier häufige Komponenten, die man kennen sollte:
- Tubus: Das physische äußere Gehäuse des Objektivkörpers. Er besteht aus Messing und weist einen typischen parfokalen Abstand von 45 mm auf.
- Schraubgewinde: Gewinde werden zur Befestigung des Objektivs am Objektivrevolver des Mikroskops verwendet. Sie entsprechen in der Regel den Standards der Royal Microscopical Society (RMS) für die Kompatibilität mit verschiedenen Mikroskopsystemen.
- Linsen: Ein Mikroskopobjektiv kann eine einzelne Linse enthalten, die in der Regel aus Glas besteht, oder ein komplexes internes Linsensystem aus vielen Linsenelementen. Dieses System kann mehrere unterschiedliche Arten von Linsen umfassen, darunter:
- Meniskus- und hemisphärische Linsen: Eine Meniskuslinse hat zwei sphärisch gekrümmte Oberflächen, wobei die eine Seite konvex und die andere Seite konkav ist. Kombiniert mit einer hemisphärischen Linse fangen sie Lichtstrahlen ein und verbessern die numerische Apertur.
- Triplett- und Dublettlinsen: Vereinfacht ausgedrückt ist eine Triplettlinse eine aus drei Einzellinsen zusammengesetzte Linse. Eine Dublettlinse besteht aus zwei einfachen Linsen, die miteinander kombiniert sind.
- Ein einzelnes Linsenelement: Eine Einzellinse für sich allein.
- Linsen-Abstandshalter: Dies sind Abstandshalter, die zwischen den Linsen positioniert sind.
- Internes Linsengehäuse: Wie der Name schon sagt, enthält diese Struktur das interne Linsensystem.
- Hintere Apertur des Objektivs: Ein Loch oder eine Öffnung, durch die Licht in das Objektiv eintritt.
- Eingravierte Spezifikationen: Auf der Oberfläche des Objektivtubus sind technischen Angaben wie die numerische Apertur (NA) und die Vergrößerung eingraviert. Auch das Immersionsmedium und die Vergrößerung sind anhand eines Farbcodes auf dem äußeren Zylinder vermerkt. An dieser Beschriftung kann der Anwender die Funktionalität des Objektivs auf einen Blick ablesen und feststellen, ob es für seine Anwendung geeignet ist. Um mehr über allgemeine technischen Angaben des Objektivs zu erfahren, lesen Sie hier weiter.
Zusätzlich zu diesen Kernkomponenten umfassen einige Objektive eine federbelastete, zurückziehbare Einheit, die die vorderen Linsenelemente und die Probe vor Kollision und Beschädigung schützt.
Denken Sie daran, dass Objektive mit mehr optischen Korrekturen für Aberrationen und Planität in der Regel viele Linsen enthalten. So bestehen beispielsweise hochentwickelte plan-apochromatische Objektive aus etwa 15 Linsenelementen, während gewöhnliche achromatische Objektive deutlich weniger Linsen enthalten.
Das Potenzial moderner und hochmodernen Objektivlinsen-Designs
Bei Objektivlinsen ist Wissen Macht. Bei vielen Objektiven müssen Sie in dem einem Leistungsbereich einen Kompromiss eingehen, um in dem anderen eine Verbesserung zu erzielen. Fortschritte in der Objektivtechnologie machen es uns jedoch möglich, diese häufige Einschränkung durch unsere neuesten optischen Designs zu überwinden.
So bieten beispielsweise die mit vielen ultradünnen konvexen und konkaven Linsen bestückten X Line-Objektive von Olympus eine außergewöhnliche Planität, Aberrationskorrektur und numerische Apertur in einem Linsensystem. Das Ergebnis? Helle, qualitativ hochwertige Bilder über das gesamte Sehfeld hinweg.
Nutzen Sie unseren Objektivfinder, um das richtige Objektiv für Ihre Anwendung zu finden, oder wenden Sie sich mit Fragen an uns.
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