Der Herbst bringt zwar kühlere Temperaturen mit sich, aber unsere farbenfrohen mikroskopischen Favoritenbilder im September lassen uns wieder an die Badesaison zurückdenken. Viele der prächtigen Mikroorganismen auf diesen Bildern stammen aus Teichen und anderen Gewässern..
Das, was hier wie ein Katzenauge aussieht, ist eigentlich ein Querschnitt von Dactylis – auf Englisch „cat grass“ (Katzengras). Diese aus Nordafrika stammende Pflanzengattung der Familie der Süßgräser gilt außerhalb ihres natürlichen Lebensraums als invasiv und ist auf der ganzen Welt zu finden.
Bildquelle: Jan Martinek. Aufgenommen mit einem AX70 Mikroskop von Olympus. Interessant zu wissen: Jan Martinek ist der globale Gewinner des 2021 Evident Image of the Year Award. Erfahren Sie mehr im Interview und sehen Sie sich sein Gewinnerbild an.
Diese Abbildung wurde mit Proben aus der Sagami-Bucht, Japan, erstellt. Es handelt sich um eine Anordnung wunderschöner Kieselalgen, Foraminiferen, Schwammnadeln, Seegurkenstacheln, weichen Korallenspitzen, Muscheln und mehr.
Bildquelle: @co_micro. Aufgenommen mit einem BH2 Mikroskop von Olympus.
Hier ist eine weitere atemberaubende Anordnung dieser mikroskopisch kleinen Lebewesen!
„In diesem Bild sind einige der besten Aufnahmen, die ich mit meinem neuen 10X Objektiv gemacht habe, vereint. Es sind Mikroorganismen von Ruderfußkrebsen bis hin zu Fischeiern aus Zooplankton zu sehen. Ich habe sie beim Schwimmen mit einem Planktonnetz unter Wasser gesammelt! Bei dem Objekt handelt es sich um ein 10X UplanApo Objektiv von Olympus, das ein besser korrigiertes Bild liefert. Die apochromatische Korrektur ist die höchste. Das Objektiv verfügt zudem
über eine hohe numerische Apertur (NA), d. h. das Objektiv lässt mehr Details aus der Probe erkennen. Die NA ist die Fähigkeit eines Objektivs, Licht einzufangen. Je höher die NA ist, desto höher ist die Auflösung.”
Bild und Bildunterschrift: Luigi Bozzano. Aufgenommen mit einem 10X UplanApo Objektiv von Olympus.
Ist es eine Blaubeere? Hätten Sie es erkannt? Bei dieser blauen Probe handelt es sich eigentlich um einen kristallisierten Tropfen Sojasauce.
Bildquelle: Marek Miś, aufgenommen mit einem BH2 Mikroskop von Olympus bei 200-facher Vergrößerung.
Die hier abgebildeten glockenförmigen Organismen sind Glockentierchen (Vorticella), die erstmals von Antonie van Leeuwenhoek in einem Brief vom 9. Oktober 1676 beschrieben wurden. Diese Gattung von Wimpertierchen besitzt Stiele, mit denen sie sich an Substraten festhält. Diese hier abgebildeten Vorticella haben sich auf Rotalgen niedergelassen. Dieses Bild wurde mit leicht modifiziertem polarisiertem Licht aufgenommen.
Bildquelle: Marek Miś, aufgenommen mit einem BH2 Mikroskop von Olympus bei 200-facher Vergrößerung.
Bonus-Video! Sehen Sie sich diese Video-Clips von mikroskopisch kleinen Lebewesen aus einem See an!
„Clip 1 und 2 zeigen einen Dinoflagellaten, eine Art Phytoplankton, mit ihren anmutigen Schwimmbewegungen. Dinoflagellaten sind mikroskopisch kleine Algen, die sich durch Photosynthese von Sonnenlicht ernähren. Viele von ihnen leben im Meer, aber es gibt auch einige Süßwasser-Arten!
Clip 3 zeigt eine mit Grünalgen gefüllte Amöbe. Es ist bekannt, dass Amöben symbiotische Beziehungen mit Bakterien eingehen, einige tun dies jedoch auch mit Grünalgen. Viele Organismen können solche Beziehungen aufbauen, wie z. B. Wimperntierchen, Süßwasserpolypen, Rädertierchen und Plattwürmer! Die Algen synthetisieren Zucker durch Photosynthese, von dem ein Teil von der Amöbe genutzt wird. Die Amöbe wiederum bietet den Algen im Gegenzug einen geeigneten Lebensraum und Schutz vor Fressfeinden und Krankheitserregern.
In Clip 4 sind Kolonien bildende Kieselalgen zu sehen, eine andere Art von Phytoplankton namens Tabellaria! Die Spezies sind durch die Kanten ihrer aus Glas bestehenden Schalen miteinander verbunden, sodass sie ein Zickzack-Muster bilden. Auch Kieselalgen betreiben Photosynthese. Tatsächlich wird unser Sauerstoff größtenteils von Kieselalgen produziert!
Clip 5 zeigt eine Kolonien bildende Grünalge namens Pädiastrum. Diese Algen kommen häufig in Süßgewässern wie Teichen, Seen und langsam fließenden Bächen vor. Pädiastrum-Kolonien zeichnen sich durch ihr sternförmiges Aussehen aus. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die einzelnen Zellen in einer einzigen Schicht um einen zentralen Punkt angeordnet sind und eine radiale Symmetrie bilden!
In Clip 7 ist eine Wassermilbe zu sehen. Im Gegensatz zu Spinnen, ihren nahen Verwandten, fanden Milben Möglichkeiten, Lebensräume unter Wasser zu besiedeln. Es gibt Tausende von Wassermilbenarten, die meist in Süßwasserquellen, Bächen, Seen und temporären Wasserpfützen leben.
In Clip 8 ist Paramecium bursaria, ein Einzeller, zu sehen, der Tausende von Grünalgen mit dem Namen Chlorella beherbergt. Wie die Amöbe in Clip 3 stehen auch sie in einer symbiotischen Beziehung.
Der letzte Clip zeigt eine einzellige Alge namens Euglena mutabilis! Diese Alge kommt auf der ganzen Welt vor, insbesondere in sauren Umgebungen, wie Vulkanseen, sauren Grubenwässern und Torfmooren. Im Gegensatz zu ihrem euglenoiden Cousin besitzt sie kein Flagellum, das ihr beim Herumschwimmen hilft. Stattdessen bewegt sie sich durch Kontraktionen und gleitet auf eine Lichtquelle zu, wo sie Photosynthese durchführen kann.“
Video und Text: Chloé Savard. Aufgenommen mit einem BX53 Mikroskop von Olympus. 187
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