Diesen Monat sehen wir etwas (sehr) Altes, etwas Neues (gerade erblüht), etwas Geliehenes (ein beeindruckendes Kieselalgenarrangement) und etwas (gefärbtes) Blaues. Vielleicht verheißt es Glück (und scharfe, rauschfreie Bilder) für Mikroskopiker in diesem Monat, wenn dieser uralte Hochzeitsbrauch auf die Mikroskopie angewendet wird…
Sehen Sie sich diesen schönen Aspergillus parasiticus an, der von Tracy Debenport aufgenommen wurde. Der Pilz wurde 1912 entdeckt, nachdem er aus Wollläusen isoliert worden war, die auf Zuckerrohrplantagen in Hawaii gefunden wurden. Ursprünglich wurde er wegen seiner Ähnlichkeit als Unterart von Aspergillus flavus eingestuft, dann aber aufgrund der physiologischen Unterschiede umbenannt. Diese Probe wurde mit Lactophenolblau angefärbt, das laut Tracy für Ähnlichkeit mit einer Pfauenfeder sorgt. Stimmt! Wer hätte gedacht, dass ein parasitärer Pilz so beeindruckend sein kann?
Bildquelle mit freundlicher Genehmigung von Tracy Debenport. Aufgenommen mit einem Olympus Mikroskop CH-2.
Das ist Lathyrus vernus, auch bekannt als Frühlings-Platterbse. Diese blühende, mehrjährige Staude ist in Europa und Sibirien beheimatet. Im Frühjahr blüht sie mit kräftigen violetten Blüten, die sich später grünlich-blau färben.
Bild mit freundlicher Genehmigung von Marek Miś. Aufgenommen mit einem Olympus Mikroskop BH2.
Seit dem 19. Jahrhundert faszinieren Radiolarien (oder Strahlentierchen) die Wissenschaft. Diese Weichkörperorganismen, die weder Tiere noch Pflanzen noch Pilze sind, gehören zu den Protisten und zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, Kieselsäure aus dem Meerwasser zu absorbieren, um komplizierte Skelettstrukturen zu bilden. Strahlentierchen kommen seit dem Kambrium (der ersten geologischen Periode des Paläozoikums) in allen Ozeanen auf der Erde vor. Die hier entnommene Probe ist ein Strahlentierchen aus Barbados aus dem mittleren Eozän.
Bild mit freundlicher Genehmigung von Leonardo Capradossi. Aufgenommen mit invertierten Farben, Hellfeld und Bildstapelung von 172 Einzelaufnahmen mit einem Olympus UPlanSApo Objektiv (40X, 0,95 NA).
„Der Große Wasserfloh (Daphnia magna) ist Teil des Süßwasser-Zooplanktons und kann bis zu 5.000 Mikrometer (5 mm) groß werden. Es handelt sich um die größte Art der Gattung Daphnia, deshalb der Name D. magna.
Als Schlüsselart im Süßwasser-Ökosystem ist der Große Wasserfloh sehr tolerant gegenüber verschiedenen Bedingungen. Da der Bauchraum durchsichtig ist, können Wissenschaftler die Organe dieses Tiers zerstörungsfrei beobachten. Deshalb eignet sich der Große Wasserfloh hervorragend als Modellorganismus für die biologische Forschung.“
Bild und Bildunterschrift mit freundlicher Genehmigung von Minjun Shin. Aufgenommen mit dem Olympus Mikroskop CX21.
Über hundert Kieselalgen wurden zu einem blumenähnlichen, kreisförmigen Muster angeordnet, um dieses beeindruckende Foto zu erhalten. Schon im Viktorianischen Zeitalter waren Mikroskopiker Experten in der Mikromanipulation.
Laut der Zeitschrift Smithsonian wurden Kieselalgen oft von professionellen Mikroskopikern arrangiert und zusammen mit anderen Kuriositäten in Miniaturform und mikroskopischen Fotografien an wohlhabende Amateurnaturforscher verkauft, die sie bei gesellschaftlichen Zusammenkünften zur Unterhaltung ausstellten.“
Bild mit freundlicher Genehmigung von Daniel Han. Kieselalgenanordnung von Herbert Potter. Aufgenommen durch Zusammenfügen von 11 einzeln gestapelten Bildern mit einem Olympus AX70 Mikroskop AX70.
Bonusvideo – weil wir alle Bärtierchen lieben!
Dieses Video zeigt, wie ein kleines Bärtierchen (auch Wasserbär genannt) aus seiner Haut krabbelt. Wasserbären häuten sich wie Schlangen, um die abgelegten Eier mit ihrer abgelegten Außenschicht (Cuticula) zu schützen. Wie man sieht, passen diese drei großen Eier knapp hinein.
Video mit freundlicher Genehmigung von Hunter Hines im Rahmen seines Tardigrade Takeover-Projekts. Aufgenommen mit einem Olympus Mikroskop BX53 und gefilmt mit einem iPhone 11 Pro unter 100X differenziellem Interferenzkontrast (DIC). 39
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