Sehen wir eine ferne Galaxie? Einen Stern?
Die Antwort: Dieses eindrucksvolle Bild, das Håkan Kvarnström aufgenommen hat, zeigt in Wirklichkeit eine kleine, 2 mm große Schnecke, die er am Boden einer Wasserflasche gefunden hat. Aber keine Sorge, es handelte sich nicht um eine Flasche mit Trinkwasser. Das Wasser wurde aus einer örtlichen Fischzuchtanlage in Stockholm entnommen.
Und auch wenn Håkan keinen Stern eingefangen hat, ist sein Schneckenbild sicherlich der Star unseres „2018 Image of the Year (IOTY) European Life Science Light Microscopy Award“. Es belegte den ersten Platz bei unserem jährlichen Fotowettbewerb um das beste lichtmikroskopische Bild aus den Biowissenschaften.
Unsere Juroren waren sofort von den schönen Farben fasziniert, durch die dieses preisgekrönte Bild sein galaktisches Aussehen erhält.
Angesichts der Tatsache, dass Schnecken normalerweise braun, grau oder eine ähnliche Farbe haben, fragen Sie sich vielleicht, ob die Farben künstlich hinzugefügt wurden. Håkan zufolge handelt es sich jedoch um gänzlich natürliche Farben.
Er erklärte:
„Alle Farben, die Sie im Bild sehen, entstehen durch Eigenfluoreszenz. Ich habe es in keiner Weise gefärbt. Genau so erscheint es unter Beleuchtung mit Licht der Wellenlänge 400 nm.“
Håkan nahm die leuchtenden Farben mit einem Olympus BX51-Fluoreszenzmikroskop auf. Das dunkelblaue Licht stammt von der Schnecke selbst, das rote von Algen und das orangefarbene von Cyanobakterien, die auf der Oberfläche des Schneckenhauses wachsen.
Das Spiralmuster ist ein weiteres hervorstechendes Merkmal, das die Juroren beeindruckte – und ein Grund dafür, dass Håkan das Bild ausgewählt hat. In der Natur vorkommende Spiralmuster haben ihn schon immer fasziniert, ob bei mikroskopisch kleinen Kreaturen oder kosmischen Phänomenen.
So kommentierte er die Spirale:
„Es ist ein gutes Beispiel für den goldenen Schnitt, der überall in der Natur zu finden ist – bei Sternen und Galaxien bis hin zu Kleinstlebewesen.“
Håkans goldenes Bild ist die Krönung eines Hobbys, das auf den Kauf seines ersten Mikroskops als Teenager zurückgeht. Håkan findet Schönheit bei seinem Hobby Mikroskopie, da er den Schwerpunkt auf die Erstellung von ästhetischen Bildern legen kann – ein Kriterium, das in der Forschung eher zweitrangig ist.
Genau darum geht es bei unserem IOTY Award – Menschen zu ermutigen, Mikroskopie auf andere Weise zu betrachten. Statt sich nur auf Details zu konzentrieren, die aus Sicht der Forschung interessant sind, erhält man die Gelegenheit, Elemente zu betrachten, die einem Mikroskopbild Schönheit verleihen.
Wir sind gespannt, welche schönen Bilder der diesjährige Fotowettbewerb für Life Science-Imaging hervorbringen wird, wenn wir zum ersten Mal unseren „Global Image of the Year Award“ ausschreiben.
Dieses Jahr haben die Teilnehmer die Chance, globale und regionale Preise zu gewinnen. Mehr über die Preise beim 2019 IOTY Award, die Jurymitglieder und die Teilnahmebedingungen erfahren Sie unter Olympus-LifeScience.com/IOTY.
Und wenn Sie etwas Motivation brauchen, um am diesjährigen Wettbewerb teilzunehmen, hat Håkan einen Tipp:
„Man kann fantastische Bilder aufnehmen, indem man sich einfach mit den Dingen befasst, die einen unmittelbar umgeben. Dazu muss man nicht auf den Mount Everest steigen oder die Antarktis durchqueren. Das Siegerbild könnte sich in einem Tropfen Wasser befinden, oder vielleicht, wie bei vielen Wissenschaftlern, auf einer längst vergessenen Festplatte!“
Lesen Sie hier Håkans vollständige Geschichte und folgen Sie ihm auf Instagram @micromundusphotography, um Inspirationen für Ihr eigenes lichtmikroskopisches Meisterwerk zu erhalten.
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