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Anwendungsbeispiele

Identifizierung von Zirrhose in Lebergewebe mit einem Objektträgerscanner für die Forschung


Einführung

Zirrhose, auch als Leberzirrhose oder hepatische Zirrhose bezeichnet, ist eine Erkrankung, bei der die Leber dauerhaft geschädigt wird und deshalb nicht mehr richtig funktioniert. Der Schaden lässt sich daran erkennen, dass das normale Lebergewebe durch Narbengewebe ersetzt wird. In der Regel entwickelt sich die Krankheit langsam über Monate oder Jahre. Im Anfangsstadium treten oft keine Symptome auf.

Zirrhose wird in der Regel durch Alkohol, Hepatitis B, Hepatitis C und nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen verursacht.

Bei der Diagnose spielt die Menge der Kollagenfasern im Lebergewebe eine Rolle. Diese Fasern lassen sich mit speziellen Färbemethoden für die Bildanalyse hervorheben.

Experiment

Es wurden Leberbiopsien aus Mäusen entnommen und auf einem Glasobjektträger fixiert. Anschließend wurde das Gewebe mit Pikro-Siriusrot und Fast-Green angefärbt, um das Fibrosegewebe hervorzuheben.

Die Pikro-Siriusrot- und Fast-Green-Färbung ist eine Variante der Pikro-Siriusrot-Färbung, bei der eine Gegenfärbung des umgebenden Gewebes mit Fast-Green durchgeführt wird, um die rot gefärbten Kollagenfasern stärker hervorzuheben.

In der Histologie wird die Siriusrot-Färbung in verschiedenen Bereichen der Diagnostik eingesetzt, um den Fibrosegrad bei verschiedenen Entzündungen, die durch Krebs, Gefäß- oder Stoffwechselkrankheiten ausgelöst werden, festzustellen.

Mittels Hellfeldmikroskopie ist Folgendes erkennbar:

•  Die Kerne in Gelb •  Muskelfasern in Gelb

•  Das Zytoplasma in Gelb •  Rote Blutkörperchen in Gelb

•  Kollagenfasern in Rot


Die gefärbten Objektträger wurden mit einem Olympus SLIDEVIEW VS200 Objektträgerscanner für die Forschung bei 40-facher Vergrößerung unter Verwendung eines 40X UPlanXApo Objektivs mit einer NA von 0,95 abgebildet, um die bestmögliche Auflösung (0,17 μm/Pixel) zu erzielen.

Die gefärbten Objektträger wurden mit einem Olympus SLIDEVIEW VS200 Objektträgerscanner für die Forschung bei 40-facher Vergrößerung unter Verwendung eines 40X UPlanXApo Objektivs mit einer NA von 0,95 abgebildet, um die bestmögliche Auflösung (0,17 μm/Pixel) zu erzielen.

Lebergewebe der Maus. Dicke: 4 μm, Färbung: Pikro-Siriusrot und Fast-Green (Labor: Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Experimentelles Labor für Fibrose und portale Hypertension bzw. HEPEX, Österreich)

Lebergewebe der Maus. Dicke: 4 μm, Färbung: Pikro-Siriusrot und Fast-Green (Labor: Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Experimentelles Labor für Fibrose und portale Hypertension bzw. HEPEX, Österreich)
 

Das 40X UPlanXApo Objektiv hat jedoch nur eine Schärfentiefe von 0,82 μm. Da Lebergewebeschnitte dünn sind (etwa 4 μm), verbessert die Anwendung des EFI-Algorithmus (Extended Focal Imaging) auch die Bildqualität in Bezug auf die Schärfentiefe.

Mit EFI können Bilder mit praktisch unbegrenzter Schärfentiefe aufgenommen werden. Zu diesem Zweck errechnet die Software aus vielen unterschiedlich fokussierten Bildern ein zusammengesetztes Bild, das überall scharf ist.

Bei der Bildaufnahme wird zunächst ein Z-Stapel erfasst und dann ein EFI-Bild aus dem Z-Stapel berechnet.

Die folgende Abbildung zeigt mehrere Bilder, die an verschiedenen Z-Positionen aufgenommen wurden. In jedem dieser Bilder gibt es nur wenige Bildsegmente, die fokussiert sind. Diese fokussierten Bildsegmente, die farbig dargestellt sind, werden anschließend zu einem EFI-Bild zusammengesetzt.

EFI-Bild

Zur Erkennung des rot gefärbten Fibrosegewebes (Kollagenfasern) verwendeten wir die VS200-Detect Lösung in Kombination mit der VS200-ASW Desktop-Software.

Um ein farbiges Bild, wie das vom VS200 aufgenommene, in ein binäres Bild zur Erkennung von Fasern bzw. Hintergrund umzuwandeln, müssen wir einen Schwellenwert anhand des Farbtons, der Sättigung und des Werts jedes Pixels (HSV) auf das Bild anwenden.

Mit HSV kann nicht nur nach den Farben der Pixel, sondern auch nach der Intensität der Farbe und der Helligkeit gefiltert werden.

Für die beiden Phasen wurde ein manueller HSV-Schwellenwert angewendet: gelb für Fibrosegewebe und blau für alle anderen Gewebe.

Manueller HSV-Schwellenwert

Manueller HSV-Schwellenwert

HSV steht für:
Hue (Farbton): Misst die Farbe des Pixels.
Saturation (Sättigung): Misst die Intensität der Farbe des Pixels.
Value (Wert): Misst die Helligkeit des Pixels.

Lebergewebe der Maus: (a) Ausgangsbild, (b) manuelle Schwellenwerteinstellung (blau) für das grün gefärbte Gewebe, (c) manuelle Schwellenwerteinstellung (gelb) für die rot gefärbten Fasern und (d) kombinierter Schwellenwert der beiden Phasen

Lebergewebe der Maus: (a) Ausgangsbild, (b) manuelle Schwellenwerteinstellung (blau) für das grün gefärbte Gewebe, (c) manuelle Schwellenwerteinstellung (gelb) für die rot gefärbten Fasern und (d) kombinierter Schwellenwert der beiden Phasen
 

Anschließend wurde das Verfahren Count and Measure mit folgendem Ergebnis angewendet: 3,29 % (gelber Balken) der gesamten Mausleberbiopsie war positiv auf Fibrosegewebe gefärbt.

Die Ergebnisse des Verfahrens Count and Measure: 3,29 % (gelber Balken) der gesamten Mausleberbiopsie waren positiv auf Fibrosegewebe gefärbt

Die Ergebnisse des Verfahrens Count and Measure: 3,29 % (gelber Balken) der gesamten Mausleberbiopsie waren positiv auf Fibrosegewebe gefärbt


Die Analyse kann auf dem gesamten Mausleberschnitt durchgeführt werden

Die Analyse kann auf dem gesamten Mausleberschnitt durchgeführt werden
 

Verwendete Produkte

Scannereinheit für die Forschung

VS200

Die VS200 Scannereinheit für die Forschung verbessert die Einlesegeschwindigkeit und Effizienz bei Anwendungen mit einer quantitativen Analyse von einer großen Anzahl Objektträgerproben, z. B. in der Gehirn-, Krebs-, Stammzellen- und Arzneimittelforschung. Sie ermöglicht eine schnelle und einfache Erfassung von Objektträgern in hoher Auflösung und Qualität sowie eine einfache Analyse, Freigabe und Speicherung von Daten. Das VS200 System verfügt über fünf Bildgebungsmodi: Hellfeld, Fluoreszenz, Dunkelfeld, Phasenkontrast und einfache Polarisation. Es können bis zu 210 Objektträger gleichzeitig geladen und automatisch eingelesen werden.

  • Hochauflösende Bildgebung kompletter Objektträger von 2X bis 100X 
  • Verschiedene Objektträgergrößen und Beobachtungsmethoden
  • Vereinfachter und effizienter Arbeitsablauf – vom Hellfeld bis zum Fluoreszenz-Multiplexing
  • Individuell konfigurierbare Software und Hardware, ob für manuelles Hellfeld-Scannen, KI-Erkennung oder vollautomatisches Scannen

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